Fossilien sind in der südwestdeutschen Trias allgemein rar, wenn man einige wenige Arten mit massenhafter Verbreitung ausnimmt. Besonders selten sind sie in den terrestrisch und salinar geprägten Abfolgen des Buntsandsteins, des Unteren und Mittleren Muschelkalks sowie des Mittleren und Oberen Keupers.
Konzentratlagerstätten wie Schillbänke und Bonebeds können vergleichsweise ergiebig sein. Die Erhaltung der Fossilien ist dann jedoch durch Aufarbeitung und Umlagerung größtenteils mäßig bis schlecht. Marine und brackische Stillwassersedimente sind fossilarm, können jedoch guterhaltene Fossilien auch komplexerer Organismen enthalten.
Konservatlagerstätten, bei denen durch Sturmereignisse Biozönosen innerhalb kürzester Zeit durch feines Sediment überdeckt wurden, sind selten und lokal begrenzt, können dann aber gut erhaltene Fossilien liefern.
Während endo- und epienthischen Organismen in manchen Schichtabschnitten massenhaft überliefert sind, finden sich von Bewohnern der freien Wassersäule nur seltene und fragmentarische Reste. Je komplexer ein Organismus und je größer seine Skelettbestandteile, desto geringer ist die Chance, von diesem guterhaltene Reste oder gar ein zusammenhängendes Körperskelett zu finden. Viele Fossilien zeigen sich nur als Querbruch, der sich farblich und strukturell mehr oder weniger deutlich vom umgebenden Gestein abhebt.
Aussagekräftige Pflanzenreste können vor allem in den Sandstein-Folgen des Keupers - Lettenkeuper-Hauptsandstein, Schilf-, Stuben- und Rhätsandstein - gefunden werden. Der Schilf- und der Stubensandstein sind bekannt für das Vorkommen großer, permineralisierter oder inkohlter Stammreste von Nadelbäumen.
Durch die auch auf kurze Distanz sehr unterschiedliche Schichtentwicklung und rasche Fazieswechsel kann im Prinzip keine Schicht als generell fossilreich oder -arm bezeichnet werden - ein und dieselbe Schicht kann an verschiedenen, nur wenige Kilometer voneinander entfernten Lokalitäten völlig unterschiedliche (oder gar keine) Funde erbringen, sowohl, was den Erhaltungszustand, die Faunen- bzw. Florenzusammensetzung als auch die Funddichte angeht.
Zur Bergung von Fossilien ist neben Flach- und Spitzmeißel ein Fäustel oder sogar Vorschlaghammer notwendig. Motorbetriebenes Gerät verbietet sich in der freien Natur und darf aufgrund von Bestimmungen des Arbeitsschutzes auch auf Baustellen und in Steinbrüchen von Betriebsfremden nicht eingesetzt werden.
Es empfiehlt sich, im Gelände eine ausreichende Menge an Sekundenkleber mitzuführen, da besonders Wirbeltierfossilien und größere Pflanzenreste oft bereits durch Verwitterung oder Sprengungen destabilisiert sind und ohne vorhergehende Festigung eine Bergung nicht immer überstehen. Nach Möglichkeit sollten die Fossilien in großen - freilich noch transportablen - Blöcken geborgen und erst zu Hause mit schonenden Mitteln auf passendes Format gebracht werden. Tonsteine müssen oft durch geeignete Mittel abschließend gefestigt werden.
Das Sammeln von Fossilien blickt auf eine mehrhundertjährige Tradition zurück. Wie sich die Zeiten geändert haben, so haben sich auch die Rahmenbedingungen dieses Hobbys durch die Zeiten verändert. Der Bedarf an Rohstoffen, Infrastrukturbauten und Behausungen sorgt heutzutage für künstliche Aufschlüsse von Ausmaßen, die sich die ersten Paläontologen wohl kaum hätten träumen lassen. Dennoch:
• In den einzelnen Bundesländern gibt es unterschiedliche Denkmalschutzgesetze, die Einschränkungen für das Ausgraben oder Mitnehmen von Fossilien beinhalten und Regelungen für besonders seltene Fossilfunde treffen können.
• Fossilien gehören nicht (nur) dem Finder, sondern (auch) dem Besitzer des Grundes, auf dem die Fossilien gesammelt wurden. Durch ein Denkmalschutzgesetz kann auch das Land zum (Mit-)Eigentümer eines Fossilfunds werden.
• Aufschlüsse können schützenswert sein: In Naturschutzgebieten, an Naturdenkmälern oder Geotopen können Einschränkungen und Verbote für das Graben nach Fossilien oder auch nur das bloße Aufsammeln gelten.
• Auch die ungeschützte Natur ist bewahrenswert. Durch das Graben von Löchern, große Materialbewegungen, Lärm und das Zertreten von Vegetation können Pflanzen- und Tiergemeinschaften empfindlich beeinträchtigt werden.
• Steinbrüche und Baustellen sind Betriebsgelände, für die in erster Linie ein striktes Betretungsverbot für Betriebsfremde gilt. Unter Umständen kann allerdings eine Genehmigung bei den verantwortlichen Stellen des Betriebs eingeholt werden.
Das Sammeln von Fossilien blickt also auf eine mehrhundertjährige Tradition zurück... Es ist schon lange nicht mehr die Domäne einer Oberschicht oder eines Bildungsbürgertums. Jeder Mensch kann Fossilien sammeln. Jedoch, als Fossiliensammler befindet man sich nicht im rechts- oder menschenfreien Raum. Bitte helfen Sie mit, durch faires, umsichtiges und soziales Verhalten, dass das Sammeln von Fossilien eine Beschäftigung für Jedermann bleiben kann. Bitte verhalten Sie sich so, dass nicht die gleichberechtigten Interessen anderer Fossiliensammler beschnitten werden. Begehen Sie bitte Baustellen und Steinbrüche nicht ohne Genehmigung, und folgen Sie den mit der Sammelgenehmigung verbundenen Auflagen - zu Ihrer eigenen Sicherheit und auch, um einen ungestörten Betriebsablauf zu gewährleisten und damit Arbeitsplätze nicht zu gefährden. Und schließlich: Bewegen Sie sich in der Natur bitte so, dass auch nachfolgende Menschen sie noch genießen können.
INFO: Dieses Element ist versteckt, bis es von der jQuery-Zitatfunktion abgerufen wird!