Einführung

Einführung

Die Zeit der Trias dauerte von vor 251 bis vor 200 Millionen Jahren (DEUTSCHE STRATIGRAPHISCHE KOMMISSION, 2002). An der Perm/Trias-Grenze fand das größte Massensterben der Erdgeschichte statt. Als mögliche Ursache werden gigantische Vulkanausbrüche im heutigen Sibirien und damit einher gehende Klimaveränderungen diskutiert. 95% aller marinen Arten sowie 70% der Landwirbeltierarten wurden dabei innerhalb von nur 10 Millionen Jahren ausgelöscht. Alle Landmassen waren im Superkontinent Pangäa vereint. Während die global hohen Temperaturen in den Schelfmeeren die Entstehung einer ausgesprochen diversifizierten Fauna begünstigten, sorgte das aride kontinentale Klima im Hinterland des Superkontinents für Bedingungen, wie sie heute etwa in den Trockengebieten Afrikas zu finden sind.

Diese Bedingungen - arides Klima mit einem sich weit von Norden nach Süden erstreckenden Superkontinent, vergleichsweise kleine tropische Schelfflächen als Orte höchster biologischer Aktivität in den Meeren sowie das Freiwerden zahlreicher ökologischer Nischen durch das Perm/Trias-Massenausterben - förderten die Entwicklung einer von denen der vorhergehenden Perioden so unterschiedlichen Lebensgemeinschaft, dass mit der Trias das Erdmittelalter beginnt: Letzte Reste altertümlicher Tiergruppen wie die Riesenamphibien begegneten den ersten Vertretern der Dinosaurier und frühen Säugetiere, in den Meeren machten die Brachiopoden den Muscheln und Schnecken platz, und die Reptilien eroberten den Luftraum.

»   Paläogeographie der Erde zur Zeit der Trias
((C) PALEOMAP Project 2002, Christopher R. Scotese)

Der Name Trias leitet sich von der für Deutschland typischen Dreiteilung der Gesteinsabfolge in Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper her. 1834 beschrieb Friedrich von Alberti diese drei Einheiten und verband sie zu der von ihm Trias genannten erdgeschichtlichen Epoche (ALBERTI, 1834). Für den Ablagerungsraum dieser typischen Sedimentfolge, der vom Nordseeraum im Norden bis zur Iberischen Halbinsel im Süden und vom Pariser Becken im Westen bis nach Polen im Osten reicht, hat sich die Bezeichnung Germanisches Becken eingebürgert.

Das Germanische Becken war ein flaches Epikontinentalmeer mit reliefarmem Meeresgrund, dessen Basement sich nur in geringem Maße absenkte, so dass selbst in zentralen Beckenteilen lediglich Flachwassersedimente zur Ablagerung kamen und zu bestimmten Zeiten klastische Schüttungen von den Randbereichen weit in das Becken hinein vorstoßen konnten. Verbindungen mit der Tethys im Süden bestanden nur zeitweilig, ebenso wie eine Verbindung zum Nordmeer im Bereich der heutigen Nordsee. Verbunden mit dem damals herrschenden ariden Klima führte der mangelnde Wasseraustausch unter anderem zur Entstehung von Gips, Anhydrit und Steinsalz sowie zur Ausbildung von Rotsedimenten.

Schlechte Umwelt- und Erhaltungsbedingungen für die damaligen Lebewesen hatten eine generelle Armut an Fossilien zur Folge, während einige Schichten und Bänke in dem flachen Becken weiträumig gleichförmig zur Ablagerung kamen, so dass eine lithostratigrafische Gliederung über weite Distanzen möglich ist. Lediglich im Oberen Muschelkalk ermöglichen Ceratiten und Conodonten als Leitfossilien auch eine biostratigrafische Gliederung.

»   Gliederung der Trias im Germanischen Becken
(nach DEUTSCHE STRATIGRAPHISCHE KOMMISSION, 2002, verändert)

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